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2022-05-30

Von Freizeitreitern, O-ritten und reiterlicher Ausbildung…

O-ritt22_1.jpgNeulich waren wir ehrenamtlich an einem O-ritt im Reitverein im Nachbarort aktiv. Ich hatte das Glück, dass ich neben dem Streckenposten auch als Fotograf aktiv werden durfte. Für mich eine tolle Freizeitbeschäftigung, welche meine kreative Ader und die Liebe zu Natur und Pferd verbindet - Pferdefotos :-)
Was wirklich auffällig war, ist die Tatsache, dass es doch sehr vielen dieser Freizeit- und Breitensportlern an einem ausbalancierten Reitersitz im Gleichgewicht mangelt und - das wurde beim anschließenden Geschicklichkeitstrail deutlich - die reiterliche Ausbildung dieser allgemeinen Freizeitpferde ist doch sehr niedrig angesetzt. So langsam verstehe ich auch die Erzürnung einer Teilnehmerin an unserem virtuellen O-ritt 2021 ob der Bewertung und Platzierung, machte doch ihr Pferd alles.
Ja, gemessen an dem einfachen Kriterium, welches auch an diesem von mir fotografierten Wettbewerb galt, geht es rein um ‘Macht oder Macht nicht’. Aber damit sind wir weit von gutem Horsemanship und unseren Ansätzen der Ausbildung von Reiter und Pferd entfernt. 
Was neben den zu 80 % schief sitzenden Reitern noch auffiel war, dass ein Großteil der Pferde - vor allem im Geschicklichkeitstrail - nicht gut an den Hilfen standen, vor fast allen Hindernissen Angst hatten und feine Kommunikation zwischen Reiter und Pferd nicht gegeben war. Viel Zügel und viel Bein - so wurde weitestgehend geritten.
Dabei kann man mit etwas mehr Blick aufs Pferd und etwas mehr Fokus auf seine eigene Haltung wesentlich feineres Reiten und allgemein die ganze Kommunikation mit dem Pferd erreichen. An dieser Stelle muss ich an Worte von Bernd Hackl in seiner Folge vom Samstag, 28.05.2022 denken. Es ging um ein Pferd, welches angeblich vor großen Fahrzeugen Angst hätte. Tatsächlich aber handelte es sich um ein Pferd, welches lt. Bernd einfach erstmal nicht richtig halfterführig war. Halfterführig ist nämlich - und da sehen wir dies gleich wie Bernd Hackl - nicht einfach nur mehr schlecht wie recht am Halfter zu führen sein, sondern auch wir verstehen darunter das feine Führen und Folgen, das weiche Nachgeben und Mitgehen rein über die Körpersprache. Und glaubt mir, wenn dies bereits am Boden etabliert ist, dann ist dieser Ansatz auch beim Reiten leichter umzusetzen. Und plötzlich wird Reiten feiner und vor allem auch vertrauensvoller.
Und mit einer gut ausgebildeten Sitzschulung des Reiters wird nochmal sehr viel Zügel und Schenkel überflüssig. Vor allem sorgt ein ausbalancierter Reitersitz auch für weit weniger Schäden, Lahmheiten und Verspannungen beim Pferd, was den Ostheo auch reduziert und somit Geld spart.
Meine Gedanken hier mal rein zur Anregung zum Nachdenken. Und vielleicht wird jetzt dem Einen oder Anderen noch verständlicher, warum bei unseren virtuellen Challenges wie in unserer Ausbildung der Fokus viel mehr auf das Wie der Erfüllung der Aufgaben gelegt wird.
Bei Fragen sprecht uns gerne an.
Eure Carmen
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Admin - 09:25:35 | Kommentar hinzufügen